24.05.2023 - 5.2 Beratung zu Angebot an bezahlbaren, kommunalen ...

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Protokoll

Die Ausschussvorsitzende spricht das Problem des Angebots an bezahlbaren Wohnungen in der Gemeinde - vor allem für junge Familien und Mitarbeiter örtlicher Betriebe - an. Es besteht nach wie vor Bedarf an Wohnraum in der Gemeinde. Die Gemeinde Wiek hat insgesamt 127 Mietswohnung im Bestand. Für die kommunalen Wohnung (Blöcke DSF 4 bis 9c) besteht Sanierungsstau, wobei sich insbesondere für die Blöcke DSF 4 bis 9 neben der Frage der Sanierung auch die des Abbruchs und des Neubaus stellt.

Die Ausschussvorsitzende bittet Frau Harder, als Geschäftsführerin der Wohnungsverwaltung (Altenkirchener Wohnungsbau AG), einen Bericht über den Zustand der kommunalen Wohnungen und zum Stand der Vermietung zu geben.

Frau Harder informiert, dass sich der angesprochene Sanierungstau auf die Blöcke in der Straße der DSF 4 bis 9c bezieht. In den befinden sich insgesamt 63 Wohnungen, von denen 8 leer stehen. Davon sind 2 saniert und 6 zurzeit als unsaniert nicht vermietbar. Die Wohnungsverwaltung bemüht sich, nach Auszug von Mietern einzelne freigewordene Wohnungen auch haustechnisch zu sanieren (E-Anlage, Versorgungsleitung, Bäder). Neben den hohen Kosten ist vor allem auch der Mangel an Fachfirmen ein zunehmendes Problem.

Frau Harder spricht über die Erneuerung der Wasserzähler in den Wohnungen. Diese können jedoch nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden. Hierfür müssen zusätzlich entsprechende Zwischenstücke verbaut werden. Die Gesamtkosten für den Austausch in allen Blöcken werden sich schätzungsweise auf ca. 70.000,00 Euro belaufen. Da die Gemeinde erst 2023 über den notwendigen Austausch der Zähler informiert wurde (Ablauf der Eichfrist), wurden hierfür keine Mittel in den Haushalt eingestellt; es liegen auch keine konkreten Angebote vor. Darüber hinaus ist der Zustand der Steigleitungen in den Versorgungsschächten sehr desolat. Die Sanierungskosten würden sich auf ca. 510.000,00 Euro belaufen. Weiterhin müssten, auf Grund der schlechten Sanierung in den 1990er Jahren, erhebliche Maßnahmen wie die Sanierung der Bäder, der Austausch der Fenster, der Sanierung der Balkone (DSF 9a bis 9c) und die Dachpflege vorgenommen werden. Die Gesamtkosten hierfür würden sich auf insgesamt 1.200.000,00 Euro belaufen. Hinzu käme noch die Erneuerung der E-Anlagen mit ca. 10.000,00 Euro/Wohnung und evtl. die Erneuerung der Fassaden.

Frau Harder rechnet für den Bestandserhalt der Blöcke, ohne Substanz- bzw. Wertverbesserung mit ca. 2.000.000,00 Euro. Eine Grundsanierung würde pro Block ca. 1.800.000,00 Euro, ein Neubau je nach Anzahl der Wohnungen ca. 3.000.000,00 Euro kosten. Selbst bei der Inanspruchnahme von Fördermitteln, zinslosen Darlehen, Sondertilgungen u.a. ist die Gemeinde hierzu nicht in der Lage, zumal noch Kredite der ersten Sanierung zu bedienen sind.

Für den Verkauf der Blöcke würde sich schwerlich eine Inverstor finden. Über eine Bauleitplanung für den Wohnungsbau auf der gemeindeeigenen Fläche des ehemaligen Blocks DSF 1 bis 3 hat man sich im Rahmen eines Wohnraumkonzeptes bereits Gedanken gemacht.

Es bleibt vorerst aber nur die schrittweise Schaffung/Ersatz von adäquatem Wohnraum, auch im privaten Bereich.

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